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Überschuldung mit geringer Intensität nimmt zu  Der aktuelle Anstieg der Überschuldungszahlen beruht im Gegensatz zu den letzten Jahren auf einer gleichzeitigen Zunahme der Fälle mit hoher und mit geringer Überschuldungsintensität. Die Zahl der Fälle mit juristischen Sachverhalten nahm in den letzten zwölf Monaten um rund 53.000 Fälle zu (+ 1,2 Prozent), die Zahl der Fälle mit nachhaltigen Zahlungsstörungen um rund 12.000 Fälle (+ 0,5 Prozent). Allerdings sinkt der Anstieg der harten Überschuldungsfälle im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Hingegen nimmt die Zahl der Fälle mit geringer Überschuldungsintensität erstmals seit 2011 / 2012 wieder zu – und dies ausschließlich in Westdeutschland. Derzeit sind rund 4,22 Millionen Menschen in Deutschland in einer dauerhaften Überschuldungsspirale (2006 / 2017: + 822.000 Fälle). Trotz guter Konjunktur und niedriger Arbeitslosigkeit stagniert der Anteil der überschuldeten Personen in OWL auf einem ähnlich hohen Niveau wie in den vergangenen Jahren. Die Zahl derjenigen, die besonders hoch verschuldet sind, ist sogar gestiegen. Die sogenannte Schuldnerquote lag 2017 in OWL bei 9,83 Prozent – und damit immerhin knapp unter dem Bundesdurchschnitt. Im Vergleich zu 2016 ist diese Quote zwar leicht gesunken. Dies liegt jedoch daran, dass im Jahr 2017 auch die Einwohnerzahl gestiegen ist. Die Gesamtzahl der überschuldeten OWL-Bürger steigt um 1114. Der Kreis Höxter steht wie schon zuletzt gut da und hat mit 8,42 die geringste Schuldnerquote. Bielefeld dagegen führt wieder einmal die Liste an (11,35 Prozent), gefolgt vom Kreis Herford (10,78 Prozent) und dem Kreis Minden-Lübbecke (10,2 Prozent). Osten stärker betroffen …  Die Überschuldungsquote liegt aktuell in den neuen Bundesländern (10,42 Prozent, -0,1 Punkte, ohne Berlin) zum sechsten Mal in Folge (wie auch bis 2008) über dem Vergleichswert im Westen (9,97 Prozent; -0,03 Punkte). Insgesamt sind in diesem Jahr im Westen rund 5,79 Millionen Personen als überschuldet zu betrachten, im Osten Deutschlands sind dies rund 1,12 Millionen Personen. … aber Westen legt zu  Alles in allem hat sich 2017 der Anstiegstrend im Vergleich zum letzten Jahr sowohl im Osten wie auch im Westen Deutschlands wieder verlangsamt. Die entsprechenden Vergleichswerte zeigen aber, dass sich die Überschuldungsspirale im Westen weiterhin schneller dreht als im Osten. Der (prozentuale) Anstieg der Fälle mit hoher Überschuldungsintensität ist im Westen (+ 1,3 Prozent) weiterhin stärker ausgeprägt als im Osten (+ 0,9 Prozent). Zugleich nimmt auch in diesem Jahr die Zahl der Fälle mit nachhaltigen Zahlungsstörungen im Osten ab (-0,8 Prozent), während sie im Westen erstmals seit 2011 / 2012 wieder zunimmt (+ 0,7 Prozent). Auch deshalb fällt die absolute Zunahme der Überschuldungsfälle im Westen Deutschlands (+ 62.000 Fälle) deutlich stärker aus als im Osten (+ 3.000 Fälle). Die weiterhin negative Entwicklung spiegelt sich auch im Vergleich der Überschuldungszahlen nach Bundesländern wider. So weisen zwar zwölf Bundesländer einen Rückgang der Überschuldungsquote auf, aber nur ein Bundesland weist auch einen Rückgang der Überschuldungsfälle auf (Brandenburg: 10,02 Prozent; -0,12 Punkte; -1.000 Überschuldungsfälle). Die stärksten Anstiege verzeichnen Bayern (7,47 Prozent; + 0,11 Punkte) und Sachsen (9,97 Prozent; + 0,08 Punkte). Diese Bundesländer, zudem Baden-Württemberg (8,31 Prozent; -0,03 Punkte), Thüringen (9,25 Prozent; + 0,01 Punkte), Hessen (9,99 Prozent; -0,08 Punkte) und Brandenburg, bleiben damit unterhalb der Überschuldungsquote für ganz Deutschland. Bayern und Baden-Württemberg führen weiterhin fast traditionell das Ranking der Bundesländer an. Thüringen verbleibt seit 2013 auf Rang drei. Auffällig: Die Anstiege der Überschuldungsfälle liegen in Bayern seit 2015 über denen in Nordrhein-Westfalen und in Baden-Württemberg. Jugend wird solider Das Thema „Altersüberschuldung“ bleibt virulent und zeigt einen weiter ansteigenden Trend. 2017 müssen rund 194.000 Menschen in Deutschland ab 70 Jahren als überschuldet eingestuft werden (+ 20.000 Fälle; + 12 Prozent). Die entsprechende Überschuldungsquote (1,50 Prozent; + 0,16 Punkte) liegt weiterhin deutlich unter den Vergleichswerten der anderen Altersgruppen. Der Anstiegstrend ist im Mehrjahresvergleich 2013 / 2017 mit plus 76 Prozent allerdings überdurchschnittlich. Im Gegensatz dazu ist die Überschuldungszahl und -quote in der jüngsten Altersgruppe in diesem Jahr nochmals zurückgegangen. Die Überschuldungsquote beträgt hier 14,06 Prozent (-0,45 Punkte). Allerdings müssen weiterhin rund 1,66 Millionen junge Menschen in Deutschland (unter 30 Jahre) als überschuldet eingestuft werden (-6.000 Fälle). Für die nahe Zukunft ist trotz weiterhin sehr positiver konjunktureller Rahmenbedingungen nicht mit einer nachhaltigen Entspannung der privaten Überschuldungslage in Deutschland zu rechnen. Vielmehr kann davon ausgegangen werden, dass die Überschuldungszahlen weiter ansteigen werden. OWL 9,83 Schuldneranteil in Prozent Bielefeld 11,35 Kreis Herford 10,78 Kreis Minden- Lübbecke 10,2 Kreis Höxter 8,42


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